János Riesz: Léopold Sédar Senghor und der afrikanische Aufbruch im

20. Jahrhundert, pharm Wuppertal (Peter Hammer Verlag) 2006, vcialis 40mg 348 S.

Auszüge aus 2006 und 2007 erschienenen Rezensionen:

Riesz nutzt Senghors literarisches Werk überzeugend zur Interpretation von dessen

Philosophie und Politik. […] Riesz zeichnet aussagekräftige Bilder der senegalesischen

Kolonialgesellschaft mit einer städtisch-kreolischen Oberschicht, sick deren Angehörige sich als

Franzosen mit etwas dunklerer Haut fühlten, und einer rechtlosen Landbevölkerung, die unter

der Last der Kolonialherrschaft ächzte. Als deren Stimme verstand sich Senghor stets.

(Gaby Mayr,

Diese Biografie des Léopold Sédar Senghor übertrifft alle bislang erschienenen bei weitem.

[…] So entfaltet sich hier der Begriff Négritude als das Streben nach Erkenntnis und

Wiedergewinnung der durch Kolonialismus und kulturelle Fremdbestimmung bedrohten

Afrikanität in allen seinen Fazetten. Dabei werden gleichzeitig die großen Achsen des

„Doppellebens“ Senghors als Dichter, Philosoph und Politiker erkennbar. […] Höchste Zeit

also für diese umfassende Würdigung eines Kosmopoliten, der 2001 gestorben ist.

(Gunter Péus,

Diesen Weg [i.e. der politischen Arbeit und literarischen Kreation] zeichnet János Riesz in

„Léopold Sédar Senghor und der afrikanische Aufbruch im 20. Jahrhundert“, dem

gewichtigsten und interessantesten Beitrag zu Senghors Geburtstag, nach. Es handelt sich

dabei nicht um eine neue Senghor-Biografie, ins Zentrum rücken vielmehr „die Momente und

Phasen des ‚Aufbruchs’ im Leben und schriftstellerischen Werk Senghors in Verbindung mit

seiner Epoche“. So entsteht eine detailreiche, geschichtlich orientierte Darstellung von

Senghors Négritude-Konzept, seines literarischen Schaffens sowie seiner zuweilen

widersprüchlichen politischen Aktivität.“

(Heinz Hug,

János Riesz […] beleuchtet in seinem Buch Senghors Rolle als Mittler zwischen einzelnen

Kulturen und Völkern und schließt damit eine große Lücke in der Geschichtsschreibung. […]

Er untersucht Widersprüche und Brüche im französischen Kolonialsystem, die Bedeutung des

Islams und der Bewegung der Negritude im Senegal, die Entwicklung der afrikanischen

Gesellschaft während des 20. Jahrhunderts sowie die Folgen der beiden Weltkriege für

Westafrika, die vor allem darin zu sehen seien, dass der Mythos des überlegenen Europas

allmählich zerbrach und die Emanzipationsbemühungen der Afrikaner einen gewaltigen

Aufschwung erfuhren. All diese Episoden in der Geschichte Senegals lassen sich am

Lebenslauf Senghors sehr gut verfolgen. Riesz rückt daher immer wieder Momente und

Phasen des „Aufbruchs“ im Leben und schriftstellerischen Werk Senghors in Verbindung mit

seiner Epoche in den Blick. […] Der schwarzweiß bebilderte Band ist informativ und

spannend, fakten- und figurenreich.

(Ursula Homann, literaturkritik.de, Juli 2007)

Auch wenn János Riesz historische Schlüsselereignisse in seiner Darstellung hervorhebt, so

bietet er keine schlichte Ereignisgeschichte. Die übergreifende Kategorie dieser Darstellung

ist die historische Entwicklung von sozialen, politischen und vor allem kulturellen Denk- und

Diskursformen. Die Biographie und das historische Ereignis sind punktuelle Phänomene der

Konzentration, der Kondensation, der Manifestation dieser Prozesse.

Besonders Gewicht räumt János Riesz auch Senghors Verhältnis zu den andern

Repräsentanten einer schwarzen Ästhetik und Philosophie ein. Die Affinität der Négritude zur

Harlem Renaissance in den USA der 1920er Jahre ist durchaus bekannt. Das Ausmass und die

Qualität dieser Affinität hat wohl erst János Riesz in vollem Umfang dargelegt, von der

persönlichen Freundschaft mit Langston Hughes, dem Respekt vor dem Lebenswerk von Du

Bois, bis zur Bewunderung für Claude Mac Kays Prosa und Lyrik ist bisher nie so konkret

gefasst worden.

(Eckhard Breitinger,

János Riesz’ monograph offers a most erudite and equally readable addition to the large

corpus of scholarship of the Senegalese statesman and poet. […]

Riesz situates Senghor within the intellectual context of a multitude of influences. […] The

great merit of Riesz’ undertaking is his quest to uncover the conflicting forces that affected

Senghor as part of a specific group of African intellectuals at a specific time, and the often

ambivalent responses these evoked in him.

(Flora Veit-Wild,

Anschaulich zeigt Riesz, wie Senghor versuchte, seine Auffassung von einer

zusammengehörigen schwarzen Kultur auch politisch manifest werden zu lassen. Und als sich

diese Vision eines Panafrikanismus nicht realisieren ließ, da strebte Senghor nach einer

Kulturgemeinschaft im Konstrukt der so genannten Frankophonie, des weltweiten Verbunds

französischsprachiger Länder. Mit seinem Buch beweist Riesz, wie spannend neben der

Lektüre von Senghors Gedichten die Literaturwissenschaft sein kann.

(Manfred Loimeier;

Riesz stellt Senghors Leben, sein literarisches wie sein politisches Werk mit immenser

Sachkenntnis dar; mit Verständnis für manche auch missdeutbare Wendungen in Senghors

Denken und Handeln – immer mit Sympathie, aber keineswegs kritiklos. Wer die Geduld

aufbringt, dem zu folgen, wird reich belohnt durch die Begegnung mit einem

außergewöhnlichen Menschen und durch einen nachdenklich stimmenden Grundkurs in

europäisch-afrikanischer Geschichte.

(Renate Eichholz,

Bedeutend ist das Buch vor allem deshalb, weil sein Autor in einem historischen Augenblick

eine Bilanz europäisch-afrikanischer Kulturgeschichte erstellt. Und ein Verdienst des Buches

ist es weiterhin, Aufmerksamkeit für einen Kontinent zu wecken, für den man sich in Europa

immer weniger interessiert. […]

Mit diesem Buch setzt der Verlag Peter Hammer eine Tradition fort, die die Untersuchung der

europäisch-afrikanischen Kultur- und Literaturbeziehungen zu seinem wichtigen Anliegen

macht. Der ausgewiesene und feinfühlige Kenner afrikanischer Literaturen in europäischen

Sprachen, János Riesz, hat mit seinem umfangreichen Werk das Versprechen eingelöst, eine

in seiner historischen Prägung einmalige und eigenwillige Entwicklungsgeschichte

afrikanisch- europäischer Kulturbeziehung am Beispiel Léopold Senghors nachzuzeichnen.

(Ibrahima Diop,

Erziehung, Bildung und globales Lernen

Süddeutsche Zeitung, 04.08,2006)Die Zeit, 31.08.2006)Neue Zürcher Zeitung, 9. Oktober)Spektrum 2/06, Universität Bayreuth)Research in African Literatures, 2006, nr 4)General-Anzeiger, Bonn, 21./22. Okt.)Heinrich Barth Kurier, 2006, 2)Interkulturell und Global. Forum für Interkulturelle Kommunikation,, Heft 3/4, Jahrgang 2006, S.311-316).

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